Was können Film, Foto, Ton, Text, Licht, Körper, Bewegung gemeinsam, wenn sie aufeinandertreffen, sich in den historischen Dimensionen des Städtischen verfangen und sie
als Erinnerungsräume materialisieren? Welche emanzipativen Dimensionen von multimedial und temporär
veröffentlichten Erinnerungsmaterialien lassen sich in den Arbeiten erkennen und welche urbanen Anliegen werden dadurch gestaltbar? Der Workshop „Installative Archive: Feministische
Perspektiven auf Stadt/Raum“ interessiert sich für Raumkompositionen von Künstlerinnen und Forscherinnen, die mit den Potenzialen
von Archiven arbeiten.
Als Impulsgeberin konnten wir die Künstlerin Ulrike Ottinger für eine Präsentation ihrer aktuellen Arbeit „Paris Calligrammes“ gewinnen.
Ihre Retrospektion auf Paris rekombiniert als Film und Ausstellung das eigene künstlerische Werk mit Dokumenten, die das angespannte
Alltagsterrain der 1960er Jahre spürbar und in die Gegenwart nachverfolgbar machen.
Der Workshop widmet sich den Potenzialen der installativen Form mit Arbeiten des Sekretariat für Geister, Archivpolitik und Lücken (Wien), dem Kollektiv Penser l’urbain par l’image (Paris/
Wien) und Lucinda Groueff (Paris). Der Runde Tisch mit den Stadtanthropologinnen Anne Raulin (Paris) und Johanna Rolshoven (Graz) sowie der Kunsthistorikerin Katharina Sykora (Berlin) wird die Positionen verdichten und verknüpfen.
Schließlich begeben wir uns, in Anwesenheit von Ulrike Ottinger, mit ihrem Film „Prater“ (2007) in
das lokale Terrain urbanen Vergnügens.